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5. Volksbank Münster Marathon, 10. September 2006

10.09.2006 Laufbericht
5. Volksbank Münster Marathon, 10. September 2006

Die Heimat rief

Bericht von Ingrid Hayenga

Durch Zufall gelangte ich vor zwei Jahren auf die Homepage des Münster Marathons. Und der Gedanke, einmal in meiner westfälischen Heimat und Unistadt einen Marathon laufen zu können, liess mich nicht mehr los. Dieses Jahr hat es dann endlich geklappt.
Meine Fangemeinde (Gerd, Jann und Lydia) und ich nahmen die knapp 800 km lange Strecke unter die Räder und erreichten müde am Freitagabend unser Hotel. Da der Lauf erst am Sonntag stattfand, konnten wir am Samstag noch Münster geniessen: den bunten Wochenmarkt vor dem Dom – mit (ganz wichtig für mich) einer grossen Auswahl an holländischen dropjes (dt. Lakritz); einen Bummel durch die Innenstadt, schon festlich beflaggt für den anstehenden Wettkampf; eine Tretbootpartie auf dem Aasee – möglichst in sicherer Entfernung von den zahlreichen Anfängerseglern; einen grossen, italienischen Eisbecher mit vielen frischen Früchten – Vitaminzufuhr.
Am Sonntag klingelte dann um 5.30 Uhr der Wecker, der Start war um 9.00 Uhr. Da für den Tag sommerliche Temperaturen von ca. 23° C angesagt waren, war mir der frühe Starttermin gerade recht. Eingeteilt wurde man in fünf Blöcke nach angegebener oder bereits gelaufener Zeit.
Der Start erfolgte aber als Massenstart um Punkt 9.00 Uhr auf dem Hindenburgplatz vor dem Schloss (heute Verwaltungssitz der Universität).
Da man ja nichts überstürzen soll, schon gar nicht bei einem flachen Marathon, und mir auch eine Erkältung noch zu schaffen machte (Kopfschmerzen, verschleimte Nase), liess ich mir am Anfang etwas Zeit und die Erinnerungen an die Studentenzeit passieren.
Die Strecke führte auf den ersten 10 km durch die Altstadt und das Kreuzviertel (beliebtes Studentenwohnviertel), dann auf der Promenade (Münsters ehemaliger Stadtwall, heute eine schattige Allee) in einem grossen Bogen zum Aasee (der Segler- und Surfertreffpunkt). Hier gab es den ersten grossen „Power-Point“ mit Musik/Band, Ansager und Massen von Zuschauern die in mehreren Reihen gestaffelt standen und anfeuerten.
Der Aasee wurde umrundet, dann ging es durch das Klinikviertel (medizinische Institute) vorbei an den Unikliniken und meiner alten Studiumsstätte – den chemischen Instituten – Richtung Gievenbeck zur Gievenbeck-Schleife (km 18 – 25).
Hier schlug die Sonne unbarmherzig zu und auch meine Füsse protestierten energisch. Obwohl ich im Training auch bewusst einige längere Einheiten auf Asphalt gelaufen war, sind sie es doch nicht gewohnt. Aber der Schmerz war schnell vergessen angesichts der vielen Zuschauer – gross und klein – die kräftig anfeuerten, Schwämme und Trinkbares verteilten. Die Zuschauerkulisse war grossartig, ebenso die Verpflegungs- und Erfrischungsstellen. An der Strecke sorgten zudem ca. 260 Künstler für Unterhaltung. Dies reichte von der Steelband über den Posaunenverein bis zu den farbenprächtigen Stelzenläufern oder den Cheerleadern.
Nach der Gievenbeck-Umrundung ging es dann zu einem weiteren Schlafsstadtviertel – Roxel. Auf den nächsten 10 km (km 26 – 36) spürte ich dann alle vorhandenen (oder auch nur eingebildeten) Muskeln, aber auch die investierten Trainingseinheiten. Von Roxel führte die Strecke zurück wieder Richtung Innenstadt und Ziel. Der Aasee kam wieder in Sicht und damit rückte auch das Ziel immer näher. Bei km 41 kamen die Läufer wieder am „Power-Point“ vorbei und wurden mit Musik und viel Applaus auf den letzten km geschickt.
Der Zieleinlauf war sehr stimmungsvoll. Zwischen den historischen Häusern der Altstadt spannten sich unzählige Fahnenschnüre, die Zuschauer feuerten jeden Läufer an, nach dem glatten Asphalt durfte man die letzten ca. 300 m auf buckligem Kopfsteinpflaster laufen und erreichte dann das Ziel auf dem Prinzipalmarkt vor dem historischen Rathaus, in dem am 16.08.1648 der Friede von Münster (Beendigung des 80jährigen Krieges zwischen Spanien und der Republik der Niederlande) geschlossen wurde.
Ich habe dann nicht ganz so lange gebraucht und bin mit meiner Endzeit von 3:55:18 (Gesamtwertung Frauen: Rang 90; Alterklasse W40: Rang 26) eigentlich ganz zufrieden.

Fazit: Münster ist eine Reise wert – ich werde wohl zum Wiederholungstäter
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