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Geboren 1932: Hansueli Zimmermann und ……

22.08.2007 Anlass

Thomas Alder, Umberto Eco, Dian Fossey, Michael Degen, Milos Forman, Hans Apel, Tony Brooks, Johnny Cash, Elizabeth Taylor, Kurt Diemberger, John Updike, Omar Sharif, Mae Faggs, Gabriele Wohmann, Otto Schily, Abebe Bikila, Glenn Gould und ......


Bericht von Verena Eggenberger / Ingrid Hayenga


1932:
++++  Giuseppe Motta wird Bundespräsident der Schweiz ++++
++++  Japanische Truppen besetzen die Mandschurei ++++
++++  Hindenburg wird Reichspräsident in Deutschland ++++
++++  Irak erlangt seine Unabhängigkeit von Grossbritanniern  ++++
++++  Saudi-Arabien wird gegründet.  ++++
++++  Die Fertigstellung des Abschlussdeiches macht die Zuidersee (NL) zum Binnengewässer ++++
++++   James Chadwick beweist die Existenz des Neutrons.  ++++
++++   Der EHC Basel wird gegründet. ++++


75 Jahre liegen hinter Hansueli und der Lauf-Treff wünscht noch viele sturzfreie Jahre vor  ihm.
Beim diesjährigen Spaghettiplauschabend bei Verena und Jos van der Velde konnten wir ihm für sein Engagement und seinen Einsatz danken.
Was man in den 21 Jahren, die Hansueli seit der Gründung des Lauf-Treffs schon dabei ist, so alles mit und durch ihn erleben kann, lest selbst:

Hansueli Zimmermann –
Leben, Liebe, Leidenschaft

Lieber Hansueli
Vor 21 Jahren, als der Lauf-Treff geboren,
hattest du aktive Mitarbeit geschworen
und brachtest mit Hampi Bewegung ins Land,
die bei der Bevölkerung viel Beachtung fand.
Zum ersten Training kamen sie in Scharen,
um zu lernen das Laufen, nicht das Fahren.
Die Bergläufe, sie haben’s dir angetan!
Ob Danis, Fadära oder der mächtige Vilan,
alle drei sind aus der Szene verschwunden,
doch du hast immer Alternativen gefunden.
Ob Gauschla im Wartau oder Gamperney in Grabs,
beide fanden bei deiner Saisonplanung Platz.
Seit dieser Zeit bist du mit Herzblut dabei
und hattest als Leiter keinen Mittwoch frei.
Sehr pflichtbewusst hast du deinen Job gemacht
und so manches Feuer für’s Laufen entfacht.
Nun drohst du uns plötzlich, öfter zu fehlen,
drum erlaube mir, aus deinem Leben zu erzählen.
Viele Erfolge waren dir beschieden,
du hast keine Herausforderung gemieden.
Blumen, Medaillen und andere Preise
brachtest du heim von jeder Wettkampfreise.
Dein Erfolgsrezept? Es ist süss und zart,
dein Doping heisst Schoggi vor dem Start.
Ich hatte das Glück, dir vor Jahren zu begegnen
und einen Einführungskurs mit dir zu erleben.
Du schicktest uns Anfänger kreuz und quer
im flachen Räfiser Riet umher.
Bei Slalomlauf und Zick-Zack-Gang
wurde uns die Zeit nie lang.
In all diesen Jahren ist viel geschehen,
und wir durften mit dir viel Schönes sehen.
Du hast gezeigt, erzählt, beraten,
uns so manches Geheimnis verraten.
Unzählige Stunden hast du investiert
und uns durch die schöne Natur geführt.
Später, als die Ausdauer fortgeschritten,
lehrtest du uns noch andere Sitten.
Das Laufen am Berg machtest du uns vor,
liefst vorn an der Spitze, unser Keuchen im Ohr.
„Dä Schnäggestich“ war einer der Favoriten,
wohl, weil ausser dir dort alle litten.
Ob nun Cumuluswolken waren im Spiel,
oder der saure Regen, der grad fiel,
auch der Mond war immer wieder präsent,
du erklärtest, was „obsi-„ und was „nitzigänt“.
Gespannt hörten wir deinen Geschichten zu,
und die Trainingsstunden vergingen im Nu.
Wenn wir atemlos in der Hälfte angekommen,
kam der Befehl: „Wiiterspringe!“ von oben.
Obwohl ich die Zunge nachzog am Boden,
muss ich dich nachträglich für deine Härte loben.
Du hattest deine Schäfchen fest im Griff
und gabst uns allen viele wertvollen Tipps.  
Es gibt natürlich viel mehr in deinem Leben
als dich nur im Lauf-Treff zu bewegen.
Mit Mariann’ geniesst du das Pensionistentum,
doch du hast keine Zeit, wie die Rentner zu ruhn!
Obwohl du das Postamt schon lange verlassen,
das Frühaufstehen kannst du noch nicht lassen.
Auf der Sonntagstour eines schönen Morgens
hatte einer einmal keine anderen Sorgen
als unbedingt den Stausee zu sehn.
Den Fuchser rauf, das wäre doch schön!
Du wurdest bei diesem Vorschlag recht munter,
und bei mir gingen sofort die Läden runter
Schon um fünf Uhr früh beginnt dein Tag.
Nach einem Joghurt ist Gymnastik angesagt,
das hält dich jung und macht dich fit,
jetzt kommt erst richtig der Appetit.  
Denn Joghurt allein reicht bei weitem nicht,
dein Magen schnell mal ein Machtwort spricht.
Ich kannte den Weg zwar nur vom Hörensagen,
doch dies genügte für einen nervösen Magen.  
Überhängend, so wurde die Strecke beschrieben,
und wirklich, das war nicht mal übertrieben!
Den Feigling wollte ich sicher nicht spielen,
aber würde ich mich da nicht blamieren?
Dein Frühstück, ich halt’ es besser geheim,
die tägliche Menge ist fast schon gemein
für uns Frauen, die jedes Gramm ersorgen,
das auf die Waage drückt jeden neuen Morgen.
Du „schoppst“ hinein mit grossem Genuss,
bei so viel Bewegung ist gutes Essen ein Muss.
Als Frau allein unter vielen Mannen,
du zeigtest als einziger Erbarmen.
Im Schlepptau zogst du mich hinauf –
nicht an der Hand, auch nicht am Bauch.
Dein Rhythmus war’s, der mich nach oben brachte
und ich meine Premiere erfolgreich schaffte.
Nicht nur die Geografie hast du uns näher gebracht,
auch kulinarisch hast du auf dich aufmerksam gemacht.
Gewisse Vögel magst du nicht auf dem Teller,
so wie es lieben die feurigen Italiener.
Fliegend kannst du Wachteln ja akzeptieren,
doch gebraten sollte man sie dir nie servieren!
Heute, wenn mich der Berg wieder packt,
wenn ich mit Stöcken und viel Leidenschaft
den gleichen Weg wie damals gehe,
ich dich wieder vor mir sehe.
Dein Gang, dein Schritt, nichts ist vergessen,
du hast immer ein gutes Laufgefühl besessen.  
Und wenn das Stichwort Wein einmal fällt,
sich deine Miene schlagartig erhellt.
Kein Wunder, du bist ein Mann vom Fach
und bringst jedes Jahr viel Öchsli unter’s Dach.
Mit viel Liebe pflegst du deine Reben,
damit sie gesunden Lebenssaft geben.
Wenn am Mittwochabend die Order hiess:
„Heut’ geht’s nach Grabs!“ fühltest du dich mies.
Deinem Sternzeichen machtest du alle Ehre
und zeigtest als Löwe kurz die Zähne,
ein böses Knurren, dann fügtest du dich,
denn Gehorsam war für dich eine Pflicht.
Es gäbe von dir noch so viel mehr zu erzählen!
Deine Persönlichkeit wird uns sicher fehlen,
doch du hast dich für mehr Ruhe entschieden.
Woher soll’n wir ’nen neuen Leiter kriegen?
Wir lassen dich gar nicht gerne ziehn,
doch werden wir uns ganz fest bemühn,
Ein weiterer Abstecher nach Grabs, im Winter,
war schmerzhaft, vor allem für deinen Hintern.   
Ein böser Sturz war eigentlich nicht dein Ziel,
doch die Stirnlampe nützte bei Glatteis nicht viel.
Dein Harem hat dich wieder auf die Beine gebracht,
dank ihnen hast du die Runde doch noch geschafft.
deine Arbeit im Lauf-Treff weiterzuführen
und die Werbetrommel fleissig zu rühren.
Wenn du in Zukunft im Lehnstuhl sitzt
und den W&O von hinten und vorne liest,
sollst du sehen, wie die Lauf-Bewegung lebt
und dein Bemühen noch immer Früchte trägt.  
Ob’s an den Wegen liegt, die dir Mühe machen?
Oder macht dir die dicke Luft zu schaffen?
Du schweigst, wenn man darüber spricht,
vielleicht magst du gewisse Grabser halt nicht.
Nur beim „Hasegässli“, da kannst du lachen
und überholst uns mit fast 100 Sachen!
Lieber Hansueli, wir möchten dir danke sagen,
dass du den Lauf-Treff so lang hast mitgetragen!
Wir haben für dich nun ein Präsent bereit,
das deine zwei Leidenschaften vereint:
Laufen und Wein, beides soll dich begleiten
und dir auch in Zukunft viel Freude bereiten.
Sobald du laufend Richtung Süden ziehst   
und das Wartau vor deinen Füssen liegt,
wird weich deine Stimme und weit dein Herz,
dann spürst du nirgends einen Schmerz.
Die Luft ist anders, nicht ganz so wie am Meer,
doch du und die Reben lieben dieses Klima sehr!
Verena Eggenberger

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