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LGT Berglauf-Training des Lauf-Treffs, 2. Juni 2019

04.06.2019 Anlass von Arvind Vinjimoore, Bilder: Silvia & Claudia
LGT Berglauf-Training des Lauf-Treffs, 2. Juni 2019

Anfangs März kündigte unser Hauptleiter-Run Alex Heim zwei Bergmarathon-Trainings an. Das zweite davon soll zwischen 1300 und 1800 m.ü.M stattfinden. Nach einem ungewöhnlich kühlen und niederschlagsreichen Frühling herrschten Mitte Mai noch tiefwinterliche Verhältnisse. Selbst am 31. Mai sind zwei Lauftreffler bei einer Wanderung auf 1500m wegen Schnee umgekehrt. Wird das Training stattfinden?

Prompt zum Start des meteorologischen Sommers am 1. Juni schossen die Temperaturen in die Höhe. Alex meinte, es gehe und wir vertrauten seiner Einschätzung. Liechtenstein ist bekanntlich klein und der Weiler Steg, unser Treffpunkt, darf sich als übersichtlich verstehen. Dennoch schafften wir es, uns hälftig an zwei unterschiedlichen Orten zu sammeln. Trotz der Verwirrung waren wir wenige Minuten nach der Startzeit ohne Handyeinsatz wieder beisammen.

 

Diese fröhliche Bande von 12 Lauftrefflern startete in der noch kühlen Luft auf einer einfachen Bergstrasse. Mal rauf, mal runter, im Schnitt ansteigend. Die grösste Herausforderung lag darin, die Augen gelegentlich vom beachtlichen Panorama um uns herum auf den Weg zu richten. Die Bergflanken auf der gegenüberliegenden Seite strahlten in grüner Pracht. Die Morgensonne, wie ein riesiger Scheinwerfer, beleuchtete die Spitzen der Drei Schwestern.

 

Die Bergstrasse war durchgehend schneefrei. Gelegentlich floss Schmelzwasser darüber. Bei einem solchen «Übergang» demonstrierten wir die volle Palette an Überquerungstechniken. Manche liefen den Hang hoch, während andere einen Hüpfspiel übten. Einer entschied sich für die nasse-Schuhe-sind-mir-egal-Methode. Die letzten drei nahmen Anlauf und versuchten, Carl Lewis nachzuahmen.

 

Ab der Alm Güschglehötta ging es nur noch auf einem nach Norden ausgerichteten, zunehmend verschneiten Wanderweg weiter. Die ersten Zweifel (mindestens beim Erfasser dieses Berichts) tauchten auf, ob das wohl mit Laufschuhen zu bezwingen wird. Im Wandertempo schlenderten wir durch das Terrain. An einer engen Stelle querte ein von den Schneemassen geknickter Jungbaum unser Weg. Wir ergriffen diesen und prompt blieb sein Blut auf unseren Fingern kleben. Der spritzige Duft des Tannenharzes füllte unsere Nasen und versetzte mich in eine Aufgusssauna.

 

Anderthalb Stunden nach dem Start erreichten wir Sassförkle. Der noch wolkenlose Himmel liess unser Gemüt weiter steigen, während wir den erdigen Abstieg mit lockeren Schritten unternahmen. In Kürze erreichten wir Malbun. Oder genauer gesagt ein Haus 20m oberhalb Malbun - das Dorf scheinbar in Reichweite. Aber wie beim LGT-Marathon ging unser (Um)weg weiter.

 

Wir staunten über die weisse Bergkulisse. Die verschneiten Hänge führten bis zum Talboden. Nach kurzer Rücksprache wurden die letzten 5km in Angriff genommen. Der Laufschuhtest war doch schon, dachte ich. Der Halt unserer Schuhsohlen wurde gründlich geprüft mit Traversen auf gemischtem Untergrund. Wir umrundeten im Uhrzeigersinn das höchstgelegene Dorf Liechtensteins. Und wir durften Verschiedenem begegnen: Greifvogel im Training für eine Show. Eine Wandertruppe, wovon einer meinte, wir seien «krass». Oder pure Freude mehrerer Lauftreffler, welche spielerisch den Schnee hinunter tanzten. Im Ziel angekommen: Abklatschen, Auslaufen bis Steg und ‘was für den Durst.

 

War das nun ein Trainingslauf oder ein Kurzurlaub vom feinsten? Komm nächstes Mal mit und mach Dir Dein eigenes Bild davon!

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