(Gemeinsam statt einsam :-D )
Die Augen waren noch klein, als wir (Sven, Baha, Thomas und ich) uns am sehr frühen Samstag Morgen in Sevelen trafen, um gemeinsam nach Thusis zu starten. Unser Fahrziel sollte auch unser späteres Ziel beim Marathon sein, doch bereits während der ersten Minuten in Svens VW-Bus ließ es sich erahnen, dass dies kein leichtes Unterfangen werden würde.
Alle klagten wir über die unterschiedlichsten Wehwehchen, von sich anbahnenden Infekten, die ach so typisch ausgerechnet einige Tage vor dem lang ersehnten Marathon auftreten müssen, bis hin zu hartnäckigen Schmerzen, die trotz entschlossener Nicht-Einhaltung (😉) von Trainingspausen einfach nicht verschwinden wollen. Aber vielleicht – so war unsere Hoffnung – würde die Wettkampf-Euphorie zu einer Spontanheilung und somit zu einem erfolgreichen Lauf führen…
In Thusis angekommen trafen wir dann auf zahlreiche weitere Läufer und Läuferinnen der insgesamt über 400 Marathonis (laut Datasport 411 Teilnehmende auf der Marathon-Distanz, sowie 361 auf der 24 km langen Curta-Distanz von Ilanz bis Rhäzüns). Die folgende Busfahrt zum Startort Ilanz war - dank einer noch am Anfang ihrer Karriere stehenden Busfahrerin - gelinde gesagt abenteuerlich (rückwärts im Kreisverkehr…), aber wir kamen allesamt heil bei der Startnummern-Ausgabe an, wo wir dann auch auf zwei weitere Lauf-Treffler, Roland und Marco, trafen. Die beiden schienen fit und nicht so „angeschlagen“ wie wir, was ein gutes Rennen erwarten ließ.
Gegen 9 Uhr begannen dann die Einzelstarts und wir wurden sortiert nach unserer erwarteten Zielzeit in das Marathonvergnügen geschickt… Die wunderschöne Strecke verläuft in den ersten 11km über einen coupierten Single-Trail am Vorderrhein entlang, bis dann der erste und gleich auch sehr knackige Anstieg nach Versam führt. Weiter geht es durch das Versamertobel, über Scardanal nach Rhäzüns, wo die Curta-Distanz endet. Der Marathon verläuft weiter dem Hinterrhein entlang zum Heinzenberg, stetig ansteigend bis auf die Höhe von Präz. Nun hat man den höchsten Punkt des Marathons passiert und es geht über schöne Trails fast nur noch bergab, abgesehen von einigen kurzen Anstiegen auf den letzten Kilometern, bevor man schließlich Thusis erreicht. Immer wieder wird man durch herrliche Ausblicke in die Rheinschlucht und das Domleschg für die Strapazen entschädigt, die die 42km und rund 1.800 HM der Strecke mit sich bringen.
In Thusis trafen wir uns dann alle wieder und berichteten beim wohlverdienten Kaffee und Kuchen, wie der Marathon für den Einzelnen gelaufen ist:
Sven hat eine phänomenale Zeit von 4:10 h erreicht (25. Gesamtrang und 12. in seiner Altersklasse) und startete am nächsten Tag zudem auch noch beim Transviamala, bei dem er nochmals 19km Strecke mit 950 HM auf- sowie 620 HM abwärts zurücklegen musste. Dass er vom Vortag bereits einen so schnellen Marathon in den Beinen hatte, war ihm nicht anzumerken, sodass er hier als 19. seiner AK nach nur 1:48 h ins Ziel in Donat einlief und den 18. Rang in der Kombinationswertung Schluchtenkönig erzielte.
Roland sah vor dem Start nicht nur fit aus, er war es offensichtlich auch: Eine Zielzeit von 4:45h brachten ihm Rang 46 seiner AK (93. Gesamtrang). Zudem war der Transruinaulta für ihn sogar ein Jubiläum, und zwar sein insgesamt 30. Marathon! Er hat uns dies zwar verschwiegen, aber seine Familie, die ihn im Ziel mit einem Jubiläums-T-Shirt überraschte, hat es uns verraten. Roland, an dieser Stelle herzliche Gratulation zu dieser großartigen Leistung!!!
Marco lief ebenfalls ein super Rennen und kam nach nur 4:55h in Thusis an (119. Gesamtrang und 48. in seiner AK). Er hatte hiermit noch nicht genug und startete am Sonntag wie Sven zusätzlich beim Transviamala, wo er eine klasse Zeit von 1:55h erreichte (Gesamtrang 116, AK-Rang 57), was ihm den 56. Rang in der Kombinationswertung Schluchtenkönig einbrachte.
Bei mir lief der Marathon an diesem Tag etwas zäh oder sagen wir, ich habe mir Zeit gelassen, die atemberaubende Landschaft in vollen Zügen zu genießen, was zu einer Zielzeit von 5:15 h führte (Gesamtrang 51, AK-Rang 33).
Baha hat sich wegen starker Schmerzen entscheiden müssen, den Marathon in Rhäzüns abzubrechen, wodurch er in die Transruinaulta Curta-Bewertung wechselte. Mit 2:31 h wurde er hier aber trotz seiner Beschwerden und des „gedrosselten Tempos“ (da eigentlich Marathon geplant war) 20. seiner AK und gesamt 55! Also, das beste aus der Situation gemacht, würde ich sagen. Am Sonntag ist dann auch Baha nochmal an den Start gegangen - für den Transviamala Curta, bei dem er 7. seiner AK wurde (Zeit: 1:06 h, 25. Gesamtrang) und den 22. Rang in der Kombinationswertung Schluchtenprinz belegte.
Leider musste Thomas den Marathon wegen einer Entzündung an der Ferse in Versam abbrechen und ist auch jetzt noch nicht wieder „einsatzbereit“. Gute und schnelle Besserung!
Mit Heidi und Annelies hatten wir zudem zwei weitere Lauf-Trefflerinnen am Start des Transruinaulta Curta. Sie liefen ein super Rennen und kamen gemeinsam nach 3:14h ins Ziel (Gesamtrang 115 und 116, AK-Rang 7 und 8). Leider haben wir uns an diesem Tag nicht alle getroffen, da die Curta-Läufer mehrere Stunden später starteten und ihr Lauf in Rhäzüns endete.
Beim Transviamala am darauffolgenden Tag war der Lauf-Treff - neben Sven, Baha und Marco – auch noch durch Seraina und Ursina vertreten. Die beiden Schwestern waren schnell unterwegs, sodass Seraina nach 2:12h als 48. ihrer AK ins Ziel kam und Ursina den Transviamala Curta in 1:25 h als 33. ihrer AK beendete.
So ging ein sportliches Wochenende für den Lauf-Treff Buchs zu Ende, welches für einige von uns besser, für manch anderen allerdings nicht ganz so gut lief, wie erhofft. Unter`m Strich ist der Transruinaulta ein gut organisierter Trailmarathon in herrlicher Landschaft, bei dem auch sicher nächstes Jahr wieder viele von uns teilnehmen werden.
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