Vor einem Jahr hatte der 40. Greifenseelauf stattgefunden. Zum Jubiläum kamen damals über 14'000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Dieses Jahr war Corona-bedingt alles anders, der Zeitpunkt, die Strecken, die Wettkampfstimmung, die Verpflegung, die Siegerehrung, …
Markus Ryffel wollte den Greifenseelauf 2020 nicht einfach ausfallen lassen. Und so gaben die Organisatoren im Juni das Format 2020 bekannt.
Die speziellen Umstände, verursacht durch die Corona-Pandemie, erforderten ein spezielles Konzept, eines, das alle Vorschriften des Bundes berücksichtigte, den Teilnehmenden aber dennoch ein aussergewöhnliches, individuelles Lauferlebnis am idyllischen See bot. Aus diesem Grund wurde der Lauf gleich während sechs Tagen durchgeführt. Er fand zudem auf einer angepassten, markierten Strecke mit Zeitmessung statt.
Da eine Massenveranstaltung nicht durchführbar war, wählte jeder Läufer, jede Läuferin online den Starttag, die Startzeit und die bevorzugte Distanz (7,3 km oder 17,9 km). Damit kehrte der Lauf zu den Wurzeln zurück. Es waren dieselben Distanzen wie bei der ersten Austragung 1980. Der Deutsche Thomas Wessinghage, der spätere Europameister über 5000 m, hatte damals auf der längeren Strecke in 57:32 Minuten gewonnen.
Gelaufen wurde allein oder in Kleingruppen und unter Einhaltung der Schutzmassnahmen. Alle Läuferinnen und Läufer erhielten eine Startnummer, Start und Ziel der längeren Distanz befanden sich in Niederuster, auf der kürzeren Distanz wurde von Maur nach Uster gelaufen. Die Teilnehmenden gelangten per Schiff zum Start. Das Volksfest, wie es jeweils im Stadtpark von Uster stattfindet, entfiel natürlich. Nach dem Zieleinlauf hiess es nicht Festwirtschaft, sondern heimgehen.
Mit dem speziellen Konzept wurde der Greifenseelauf zum reinen Breitensportanlass. Die Lauf-Prominenz fehlte.
Wie die beiden Starter des Lauf-Treffs Buchs, Jürg Christen und Bernhard Vögeli berichteten, lief man oft fast allein, überholen und überholt werden, war selten. Dafür konnten sie die Gegend eher geniessen. Schmale Wege waren häufiger und flache Strecken seltener als sonst. Verpflegung gab es in Form von Wasser etwa bei km12. Beiden gefiel die Veranstaltung auch in dieser Form. Und Jürg legte einen tollen Lauf hin - auch ohne den antreibenden Kampf Mann gegen Mann -, der ihm Platz 3 in der Kategorienwertung einbrachte. Bravo, Jürg!
Da keine Duschen zur Verfügung standen, wagten einige Finisher ein Bad im See, darunter auch Beni, der die Abkühlung offenbar sehr genoss.
Rangliste 17.9km
Männer: 1. Yves Jan Moser, 1984, Bülach 1:02:00
Frauen: 1. Andreina Schwarz, 1982, Uster 1:10:51
Jürg Christen 1:20:37
Bernhard Vögeli 1:55:32
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