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Lauf-Treff Buchs SG

5. Graubünden Marathon/Walking, 23./24. Juni 2007

09.08.2007 Laufbericht

Bericht von Verena Eggenberger

„Alpärosä chömä mer i Sinn!“ (Polo Hofer live) wenn ich, die Schreibende, meine Gedanken zu diesem super organisierten, stimmungsvollen und traumhaft schönen Graubünden-Event inmitten einer einzigartigen Natur zurückschweifen lasse.

Nachdem am Samstag die laufenden Disziplinen Marathon, 20 Meilen und Rothorn Run mit 11,5 km, anscheinend ohne Lauf-Treff-Beteiligung, ausgetragen worden waren, machten am Sonntag die Walker/Nordic Walker das Gebiet um die Lenzerheide mit Einbezug des imposanten Parpaner Rothorns unsicher. Bilderbuchwetter, ideale Bedingungen, ein topmotiviertes OK und viele aufgestellte Helfer liessen den diesjährigen Graubünden Walking zu einem Lauffest der Sonderklasse werden. Dies war sicher mit ein Grund, dass zum
5-jährigen Jubiläum die 1000er Grenze der Walking-Teilnehmer erreicht wurde.

Neben der Einstiegsstrecke über 5,5 km rund um den Heidsee und dem Panoramatrail über 9,5 km und 243 HM kamen auch die Berggänger zum Zug.
Power Top, so hiess die Kategorie, in der es Zeitmessung und Rangierung gab. Dies ist bei Walking-Anlässen selten anzutreffen, da zusätzliche Streckenposten eingesetzt werden müssen, welche die Walker kontrollieren, weil immer wieder „Bschiissi“ unterwegs sind, die streckenweise rennen. Start war auf der Lenzerheide, rauf ging’s über den Wasserfall nach Scharmoin bis hoch auf den Gipfel des Parpaner Rothorns, ganze 11,5 km und 1414 HM.
Als ehemalige Läuferin mit einigen Wettkämpfen in den Beinen packte mich der Ehrgeiz halt doch wieder, und ich mischte mich unter die knapp 350 Power-Top-Teilnehmer. Treffender gesagt, ich stellte mich am Start bescheiden hinten an, was sich letztendlich nicht unbedingt als Vorteil erwies.  
Kurz vor dem Startschuss kreuzte sich mein Weg mit einem Lauf-Treffler, der gerade  dabei war, sportlich fremd zu gehen. Fredi Walt war zusammen mit seiner Frau angereist, um die Top-Strecke, ebenfalls auf dem Rothorn endend, natürlich nicht ohne Power, aber ohne Zeitmessung zu absolvieren (Kat. Top). Lieber Fredi, sei mir bitte nicht böse, wenn ich deine heimliche Liebe nun ausgeplaudert habe.

Auf der anspruchsvollen Strecke mit vielen schmalen Wegen, nach dem ersten Kilometer schon einen Stau herbeiführend, waren Überholmanöver riskant, und die Blicke der „Stehengelassenen“ nicht immer ganz freundlich (Liebe Männer, seid doch auch mal kulant!). Immer wieder gab es ein paar Meter Erholung auf etwas flacherem Terrain, um auch die traumhafte Aussicht geniessen zu können und die winkenden Alpenrosen und Vergissmeinnicht zu bewundern.

Dank des schönen Wetters war das Publikum zahlreich erschienen und unterstützte uns Teilnehmer tatkräftig mit Kuhglocken, Rätschen, Schwiizerörgeli, Klatschen und Begeisterungsrufen. Das motiviert jedes Mal zusätzlich – gibt Schub!
Kurz vor dem Gipfel stand eine ganz spezielle Musikformation im Wind und lockte  irische Weisen aus Cello und Geige. Fantastisch – inmitten von Bergen – auf 1800 m Höhe! „Hennähuut“ trotz 170 Puls!  
Auf dem Rothorn angekommen, bot sich uns Finishern eine Sicht, die ihresgleichen sucht! Unzählige Berge lachten uns entgegen, gratulierten uns mit ihrer wolkenlosen Präsenz (fast wie standing ovation!) und machten dieses Event unvergessen. Und wenn dann die Zeitmessung auch noch früher stoppt (2.23.40 Std.) als erwartet, schiessen die Endorphine trotz dünner Luft fast ins Unendliche. Der Rang (155.) war dabei Nebensache, Geschlecht und Alter wurden nicht berücksichtigt, wir wurden alle „in einen Topf geworfen“.

Der schnellste Mann, Arno Baselgia, erreichte das Ziel in unglaublichen 1.30.49 Std.! Bei den Frauen durfte Gaby Landolt nach 1.46.58 Std. die ersten Glückwünsche auf dem Gipfel entgegen nehmen. Sie liess nur ganze neun Männer ziehen und schaffte auch noch das seltene double: Am Samstag stand sie als Dritte beim Rothorn-Run, am Sonntag als Erste beim Rothorn-Walking auf dem Podest.

Zurück ins Tal ging’s per Schwebebahn und Gondel (im Stargeld inbegriffen), und bei der Siegerehrung und Startnummern-Verlosung auf der Lenzerheide durfte manch einer einen Superpreis entgegennehmen. Ein grosses Lob gehört auch den beiden Speakern, sie leisteten professionelle Arbeit. Vormittags aufgeteilt in Start und Ziel, führten sie nachmittags gemeinsam mit viel Humor durch das Programm, schafften eine fröhliche Sommerstimmung und liessen die Vorfreude auf das nächste Jahr bereits aufleben.

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